Abschottung ist Gewalt!

Der europäische Terrorismus in Moria Das eurozentrische Narrativ über den Terrorismus charakterisiert sich durch eine klare ideologische Täter-Opfer-Rolle: Der Islamismus, als die ausführende Ideologie des Terrors und die westlichen Werte, welche dem Terror zum Opfer fallen. Die Quelle der Gefahr wird immer Abseits der eigenen Wertegemeinschaft positioniert, wobei man sich selber nie die Rolle des Aggressors zuschreibt. Doch entspricht dieses Narrativ der Realität? Moria und die „westlichen Werte“ Die Unversehrtheit der Menschenwürde sowie die Rechtsstaatlichkeit sind eines der selbsternannten Grundpfeiler der Europäischen Union. Blickt man jedoch an die Außengrenzen Europas, gelangt man schnell zur Erkenntnis, dass sich die Selbstzuschreibungen der EU in einem klaren Antagonismus zur Realität befinden. Das Flüchtlingslager Moria stellt hierbei die beste Illustration des Widerspruchs dar. In dem größten europäischen Flüchtlingslager, dessen Aufnahmekapazität sich auf maximal 4000 Menschen beschränkt, sind heute 24.000 Menschen mit Stacheldraht umzingelt. Die meisten von ihnen warten schon mehr als 2 Jahre auf politisches Asyl und verharren seither in menschenunwürdigen Zuständen. Unter den 24.000 Menschen, befinden sich 4000 Kinder. Viele von ihnen sind unbegleitete Minderjährige, die bereits aus einer Verzweiflung heraus Suizidversuche begehen, um den elendigen Verhältnissen in Moria zu entkommen. Nach Erzählungen der Ärzte vor Ort fallen die Kinder vermehrt den Rattenbissen in der Nacht zum Opfer. Sämtliche Versorgungsmechanismen von der Nahrung bis hin zur Hygiene sind mangelhaft sowie katastrophal. Vor allem im Kontext der Corona-Pandemie stellen diese Begebenheiten eine besondere Gefahr für die Menschen im Flüchtlingslager. Von den vermeintlichen westlichen Werten, die sich die EU selber zuschreibt, fehlt in Moria jede Spur.Abschottung ist Gewalt Das, was in Moria passiert, ist eine bewusste Gewalteinwirkung auf schutzsuchende Menschen. Sie ist ein Projekt der europäischen Abschottungspolitik, welche das Ziel der Abschreckungsstrategie verfolgt. Durch die Etablierung von menschenunwürdigen Zuständen an den europäischen Außengrenzen, will die Europäische Union die Menschen vor der Flucht abhalten. Hier werden Menschen im Namen Europas und mit den Geldern der Europäischen Union ins Elend getrieben, um damit ein bestimmtes politisches Ziel durchzusetzen. Diese zynische Strategie der EU ist nichts Anderes als Gewalt. Die Durchsetzung von politischen Zielen mittels Gewalt ist nach bürgerlicher Definition bekanntlich Folgendes: Terrorismus. Die EuropäischeUnion, welche sich nach außen gerne als Bollwerk der universellen Menschenrechte präsentiert, nimmt hier eine klare Täterrolle ein und tritt ihre eigenen Werte mit Füßen. Mit ihrer realexistierenden Außenpolitik macht sie sich selber zur größten Gefahr der sogenannten „westlichen Werte“. Während sie den eigenen Bürgern ihr Märchen von der bürgerlichen Demokratie und den Menschenrechten erzählen, schlagen sie auf die Bevölkerung der unteren Hemisphäre mit dem Hammer ihrer kriminellen Praktiken ein. Sie betreiben Menschenhandel mit dem AKP-Regime, verkaufen Waffen an reaktionäre Staaten und üben Terror auf Menschen aus. Die EU ist organisierte Kriminalität, sie ist eine Terrororganisation und Mafia zugleich. Die Politik der EU zeigt zudem ganz klar, dass sie die Werte wie Rechtsstaatlichkeit sowie universelle Menschenrechte den unterdrückten Völkern absprechen. Hier kommt ein europäischer Chauvinismus zum Ausdruck, welcher das Recht für ein menschenwürdiges Leben lediglich den Europäern zuspricht. So sieht die Realität der EU aus. Die westlichen Werte sind eine Illusion, welche sie lediglich den eigenen Bürgern verkaufen. Währenddessen treiben die kapitalistischen Führungsstaaten der EU ihr Unwesen auf anderen Teile der Erde und konfrontieren die unterdrückten Massen mit dem wahren Charakter des Kapitalismus: Barbarei.

SOCIALIST YOUTH MOVEMENT