Sara,Rojbin, Ronahi- Jin Jiyan Azadi

Sara, Rojbin, Ronahi – JIN, JIYAN, AZADÎ!

Am 9. Januar jährt sich die Ermordung der kurdischen Revolutionärinnen Sakine Cansiz, Leyla Saylemez und Fidan Dogan zum achten Mal. Sakine Cansiz (Mitbegründerin der PKK), Fidan Dogan (die Pariser Vertreterin des Nationalkongresses Kurdistan) und Leyla Saylemez (Mitglied der kurdischen Jugendbewegung) wurden im kurdischen Informationszentrum in Paris kaltblütig ermordet. Der grausame Mord an den drei Frauen erfolgte zu Zeiten der sogenannten „Lösung der Kurdenfrage“, bei denen sich Vertreter der kurdischen Freiheitsbewegung und Vertreter der AKP (Erdogans Partei) bzw. des türkischen Staates an den Verhandlungstisch gesetzt haben, um den seit ca. 40 Jahren andauernden Bürgerkrieg und die Rechte und Freiheiten des kurdischen Volkes auszuhandeln.

Sakine Cansiz beurteilte den „Friedensprozess“ stets als nicht vertrauenswürdig und vertrat die Position, dass dies nur ein Vorwand des türkischen Staates sei, um im Zuge der defensiven Haltung der Guerilla parallel aufzurüsten, um der kurdischen Freiheitsbewegung und dem Volk einen hinterhältigen Dolchstoß zu verpassen. Mit dem türkischen Staat und seinen Handlangern über einen potenziellen Frieden zu verhandeln sei unmöglich. Möglicherweise war dies ebenso ein Dorn im Auge von innerparteilichen Konkurrenten, die wie Erdogan den Friedensprozess anstrebten. Dass sich die Vermutungen von Sakine Cansiz nach ihrem Tod bewahrheitet haben, bestätigte sich durch die darauffolgenden Verbrechen und Massaker gegen das kurdische Volk, sowie durch die Militarisierung kurdischer Gebiete, dem Einmarsch in Rojava (Westkurdistan) und der Unterstützung des IS durch den türkischen Staat.

Sakine Cansiz war eine der führenden Figuren des historischen Widerstandes, die die kurdische Gesellschaft, insbesondere kurdische Frauen, im Kampf gegen das patriarchale System mobilisierte. Sie und ihre Genossinnen zeigten den revolutionären Willen und die Fähigkeiten, dass Frauen unter allen Bedingungen kämpfen können und stellten das feudale Frauenbild in der kurdischen Gesellschaft in Frage. Ihr Kampf und ihre Ziele werden im Kampf der Frauen um Freiheit, Gleichheit und Gerechtigkeit stets präsent sein.

Mit der aktuellen Corona-Pandemie, in der etliche Frauen häuslicher Gewalt ausgesetzt sind, in gesellschaftsrelevanten Berufen wie Pflege, Medizin und Erziehung aufs Übelste ausgebeutet werden und das Herunterspielen von Morden und Vergewaltigungen an Frauen in der Türkei/Nordkurdistan, sind ihre kämpferischen Ideen aktueller denn je.

Der Täter Ömer Güney war ein Agent des faschistischen türkischen Geheimdienst MIT (Milli Istihbarat Teskilati). Das kurdische Volk und die kurdischen Frauen kämpfen bereits seit dem ersten Tag um Aufklärung der Morde. Die Täter und deren Handlanger sind ermittelt worden und die Beweise wurden an die französische Justiz und Öffentlichkeit übergeben. Ömer Güney, der Täter und MIT Agent, wurde nach der Tat verhaftet und starb kurz vor dem Prozessbeginn an einem Hirntumor. Obwohl es genügend Hinweise auf einen Auftragsmord aus Ankara gab, wurde der Prozess eingestellt und die Strippenzieher nie zur Verantwortung gezogen. Dies verdeutlicht noch einmal, wie „demokratische“ Staaten wie Frankreich und Deutschland Hand in Hand mit den türkischen Behörden zusammenarbeiten, um jeden revolutionären Funken auszulöschen. Umso wichtiger ist es, gegen den Faschismus des türkischen Staates anzukämpfen und gleichzeitig den europäischen Kapitalismus und Imperialismus im Keim zu ersticken.

Nieder mit dem Erdogan – Regime!

Nieder mit dem faschistischen türkischen Staat!

Nieder mit der Klassenjustiz!

KEIN VERGEBEN KEIN VERGESSEN!

Socialist Youth Movement